Der Hamburger Hafen erreicht in den ersten neun Monaten des Jahres mit einem Plus von rund 11 Prozent ein Umschlagergebnis von 99 Millionen Tonnen. Mit diesem überdurchschnittlich guten Um-schlagergebnis konnte der Hamburger Hafen Marktanteile im Wettbewerb der großen Nordkontinenthäfen zurückgewinnen.
Mit insgesamt 6,8 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) wächst der Containerumschlag mit 15,3 Prozent in Hamburg zweistellig und damit deutlich schneller als in den Westhäfen Antwerpen (+ 3,1 Prozent) und Rotterdam (+ 7,7 Prozent).
Der Aufwärtstrend im Seegüterumschlag des Hamburger Hafens setzt sich auch im dritten Quartal 2011 mit einem Gesamtumschlag von 99 Millionen Tonnen fort. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum wurden in den ersten neun Monaten 2011 insgesamt 9,4 Millionen Tonnen (+ 10,6 Prozent) mehr Seegüter umgeschlagen. Hamburg konnte in den zurückliegenden Monaten Marktanteilsverluste, die während der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise an die Westhäfen Antwerpen und Rotterdam gingen, in einer Größenordnung von rund einem Prozentpunkt zurückgewinnen.
Auf der Importseite ermittelte Hafen Hamburg Marketing e.V., die Marketingorganisation des Hamburger Hafens, ein Umschlagergebnis von rund 58 Millionen Tonnen (+ 11,6 Prozent). Der Export via Hamburg entwickelte sich mit 41 Millionen Tonnen (+ 9,2 Prozent) ebenfalls positiv. Der in Hamburg dominierende Stückgutumschlag zeigt mit einem Umschlagergebnis von 69 Millionen Tonnen einen sehr starken Zuwachs von 14,7 Prozent. Der Massengutumschlag leistete mit insgesamt 30 Millionen Tonnen (+ 1,9 Prozent) in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ebenfalls einen positiven Beitrag zum Gesamtumschlag von Deutschlands größtem Universalhafen.
Der Containerumschlag im Hamburger Hafen hat sich seit dem zweiten Halbjahr 2010 fortlaufend verbessert und kam nach Auswertung der ersten neun Monate 2011 mit einem Plus von 15,3 Prozent erneut auf ein zweistelliges Wachstum. An den Containerterminals im Hamburger Hafen wurden in den ersten drei Quartalen insgesamt 6,8 Millionen TEU umgeschlagen. Die besondere Attraktivität des Hamburger Hafens spiegelt sich auch in der Ausgewogenheit der Entwicklung von Import und Export im Containerumschlag wider. Auf der Importseite wurden in den ersten drei Quartalen 2011 in Hamburg 3,5 Millionen TEU (+ 15,6 Prozent) und auf der Exportseite 3,3 Millionen TEU (+ 14,9 Prozent) umgeschlagen. Alle Fahrtgebiete im Containerverkehr Hamburgs entwickelten sich in den ersten neun Monaten positiv und erreichten Mengenzuwächse. Die Europa-Verkehre kamen mit 2 Millionen TEU auf ein Plus von 23,1 Prozent. Besonders die Ostseeverkehre mit Skandinavien (690.000 TEU) und mit den osteuropäischen Ländern, inklusive Russland, (785.000 TEU) verzeichneten mit einem Plus von 13,8 Prozent und 44,0 Prozent ein hervorragendes Umschlagergebnis. Das für den Hamburger Hafen besonders wichtige Fahrtgebiet Asien setzte in den ersten neun Monaten mit 3,9 Millionen TEU und einem Plus von 10,6 Prozent den stabilen Aufwärtstrend fort. Die Containerverkehre von und nach Amerika erreichten ein Ergebnis von 733.000 TEU (+ 24,8 Prozent). Dank verstärkter Liniendienstanbindungen des Hamburger Hafens entwickelte sich der Containerverkehr mit den USA mit 65,4 Prozent Zuwachs herausragend. Damit sind auf dieser Route in den ersten drei Quartalen rund 198.000 TEU bewegt worden, was einen Aufstieg der USA von Rang 13 auf Rang sieben unter den Top Handelspartnern im Containerverkehr des Hamburger Hafens bedeutet. Das Containerfahrtgebiet Afrika kam auf ein Ergebnis von 162.000 TEU (+ 7,5 Prozent) und auch die Verkehre nach Australien/Pazifik erreichten mit 29.000 TEU ein Plus von 3,3 Prozent.
Der Umschlag von nicht-containerisiertem Stückgut kam in den Monaten Januar bis September 2011 auf 1,8 Millionen Tonnen und blieb knapp unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis von 1,9 Millionen Tonnen. Der Rückgang ist hier in erster Linie mit dem konventionellen Stückgutimport von Südfrüchten zu erklären, der mit 372.000 Tonnen ein Minus von 18,9 Prozent erreichte. Auf der Importseite gab es beim Umschlag von konventionellem Stückgut einen Zuwachs vor allem bei Kraftfahrzeugen (+ 39,6 Prozent), Metallen (+ 35,5 Prozent) und Papier (+ 11 Prozent). Gestiegene Exporte von Eisen und Stahl (+ 24,1 Prozent) und von Fahrzeugen (+ 6,3 Prozent) sorgten beim konventionellen Stückgutexport sogar für ein knappes Plus von 0,7 Prozent.
Der Massengutumschlag kam in den ersten drei Quartalen auf ein Ergebnis von 30 Millionen Tonnen und erreichte ein Plus von 1,9 Prozent. Der Umschlagbereich Sauggut, der insgesamt mit 4,5 Millionen Tonnen (- 4,4 Prozent) unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis blieb, zeigte beim Import von Ölfrüchten mit 2,3 Millionen Tonnen (+ 21,1 Prozent) einen deutlichen Zuwachs. Beim Greifergut, das insgesamt auf 14,8 Millionen Tonnen (+ 3,7 Prozent) kam, brachte vor allem der Import von Kohle und Koks mit 4,3 Millionen Tonnen (+ 8,5 Prozent) einen deutlichen Zuwachs. Der Umschlag von Flüssigladung, wie z.B. Mineralölprodukte und Rohöl, entwickelte sich mit 10,5 Millionen Tonnen ebenfalls positiv und kam auf ein Plus von 2,3 Prozent.
Das Ergebnis der ersten drei Quartale 2011 zeigt in allen drei Umschlagbereichen, Massengut, Stückgut und Containerumschlag, ein Wachstum. Der Hamburger Hafen konnte gegenüber den Westhäfen deutlich aufholen und in allen Umschlagbereichen ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis erzielen. „Ich freue mich ganz besonders darüber, dass Hamburg seine Position in Nordeuropa als der führende Feederhafen für den gesamten Ostseeraum durch zahlreiche neue Feederdienste und ein ganz hervorragendes Mengenwachstum eindrucksvoll untermauert,“ sagt Claudia Roller, Vorstandsvorsitzende von Hafen Hamburg Marketing e.V. Vergangene Schlagzeilen, die Hamburg als vom Ostseeverkehr schon abgehängt eine düstere Zukunft prophezeiten, werden damit nach Auffassung von Claudia Roller eindrucksvoll widerlegt. Wenn jetzt noch die lang erwartete Fahrrinnenpassung von Unter- und Außenelbe, die Modernisierung und Erweiterung des Nord-Ostsee-Kanals sowie weitere wichtige Infrastrukturprojekte zeitnah umgesetzt werden, sieht sie für Hamburg, den Universalhafen mit industrieller Prägung, weiterhin hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten zum Ausbau der Umschlagaktivitäten.
Claudia Roller ist zuversichtlich und erwartet für das gesamte Jahr 2011 im Hamburger Hafen ein zweistelliges Wachstum im Containerumschlag von knapp 14 Prozent: „Für 2011 können wir mit einem Containerumschlag von rund 9 Millionen TEU rechnen. Der gesamte Seegüterumschlag in Hamburg wird 2011 nach unserer Einschätzung rund 133 Millionen Tonnen erreichen. Dies wäre ein Plus von knapp 10 Prozent.“
Auch wenn sich die positive Entwicklung des Welthandels zum Ende 2011 und für 2012 etwas verlangsamen dürfte, geht Claudia Roller für den Hamburger Hafen auch für 2012 von einer moderaten Aufwärtsentwicklung aus. „Die für Hamburg besonders wichtigen Auslandsmärkte China, Asien, Amerika und die Länder im Ostseeraum lassen derzeit nicht erwarten, dass uns Einbrüche im seeseitigen Außenhandel bevorstehen“, erläutert Roller. Eine abschwächende Binnenmarktnachfrage in Europa und die Probleme der Finanzwirtschaft sind nach Ansicht von Roller von zunächst europäischer Bedeutung, aber nicht direkt übertragbar auf Entwicklungsprognosen für den gesamten weltweiten Außenhandel. „Die sehr positive Umschlagentwicklung des Hamburger Hafens gibt auch ein deutliches Signal an die Politik, Interessenverbände und Außenwirtschaft, dass wir mit großem Nachdruck und Einsatz jetzt nicht Krisen herbeireden sollten, sondern dafür sorgen, dass die Infrastruktur mit den für den Hafen wichtigen Wasser-, Schienen- und Straßenverkehrsachsen weiter zügig ausgebaut wird. Wir dürfen im harten Wettbewerb mit den Westhäfen keine Zeit verlieren und müssen die Attraktivität der Hafen- und Logistikregion Hamburg zielgerichtet ausbauen und für die Zukunft sichern“, fordert die Marketingchefin.
Quelle: Hafen-Hamburg.de
Bild-Quelle: www.jusos-hamburg.de